Es gibt viele verschiedene Yoga-Richtungen, doch kaum eine ist so bekannt wie der Hatha-Yoga. Dieser Stil schließt unter anderem den Sonnengruß, die Kobra und weitere Übungen mit ein, die man in der westlichen Gesellschaft klassisch mit Yoga assoziiert. Der Begriff wird abgeleitet aus dem Sanskrit: Neben „ha“ (Sonne, Kraft) steht „tha“ (Mond, Stille). Im Hatha-Yoga werden also entgegengesetzte Kräfte in uns vereint.
Hatha Yoga ist der im Westen beliebteste Yoga-Stil und besteht aus mehreren Säulen: Körper, Atem, Entspannung und Meditation/ Positives Denken. Auch die Ernährung kann Thema sein. Die Kombination aus Asanas (Bewegung) und Pranayama (Atem) fördert Flexibilität und Geduld und verhilft allgemein zu einem verstärkten Bewusstheit über den eigenen Körper. Viele Menschen sehen Yoga lediglich als Möglichkeit, die Muskeln zu stärken und etwas abzunehmen - tatsächlich geht es aber um weit mehr als nur den physischen Aspekt. Die Übungen harmonisieren Körper, Geist und Seele, wirken also ganzheitlich.
Hatha-Yoga eignet sich auch gut für Anfänger, da es Übungen für jeden Fitness- oder Altersgrad gibt. Natürlich sollten sich Anfänger nicht sofort an schwierigeren Übungen wie etwa der Krähe versuchen, grundsätzlich aber kann jeder mit Hatha-Yoga beginnen.
„Wir sollten Entspannung nicht mit Faulheit verwechseln. Ein Kind entspannt sich noch auf ganz natürliche Art und Weise, auch manche Erwachsene besitzen noch diese Fähigkeit, sich zu entspannen. Solche Menschen zeichnen sich durch Durchhaltevermögen, Kraft, Energie und Vitalität aus.“
Swami Vishnudevananda
In erster Linie zielt Yoga darauf ab, Körper und Seele zu entspannen. Verschiedene Entspannungstechniken, aber auch die jeweiligen Körperhaltungen (Asanas) wirken beruhigend und stärkend auf bestimmte Bereiche des Körpers, ausgleichend auf das Nervensystem, können aber ebenfalls die Gehirnströme stimulieren und dadurch das Körperempfinden positiv beeinflussen.
In Verbindung mit einfachen Atemtechniken können Blockaden gelöst, verspannte Muskeln entspannt und gelockert und die Sorgen des Alltags hinter sich gelassen werden.
Auch die langfristigen Effekte können sich durchaus sehen lassen: Durch die bewusstere Atmung wird die Durchblutung verbessert, der Geist erfrischt und neue Energiereserven mobilisiert. Körper und Geist können besser entspannen und im Alltag fällt es auf Dauer deutlich leichter, ruhig zu bleiben. Der Schlaf wird besser, der Herzschlag ruhiger – Stress muss nicht mehr sein.
Doch: Zu erfolgreichem Yoga gehört die richtige Einstellung. Nur wenn du dich aktiv darauf einlässt, Körper und Geist bewusst zu beobachten, können die Yoga-Übungen Blockaden lösen und dauerhaft entspannend wirken.
Als Yogaschüler solltest du vor allem auf eines achten: den eigenen Körper. Versuche von Anfang an, die Übungen sauber auszuführen und bewusst herauszufinden, wo deine Grenzen liegen. Vergiss nie: Yoga ist kein Wettbewerb, den du mit besonders komplizierten Asanas unbedingt gewinnen musst. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf kann es entspannt losgehen
Karin Rohlfs (Ackermann) • Yogalehrerin (BYV)
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